Klima der Angst befürchtet – Französische Werbeaufsichtsbehörde verbannt E-Bike-Werbung
Die französische Autolobby scheint ja einen noch weitergehenden Einfluss zu haben als die deutsche. Dieser kurze Clip, eine Werbung für einen Elektrorad-Hersteller, nutzt effektiv das Bild eines schnittigen Sportwagens, in dessen Hochglanzlack sich die Misere der automobilen Welt widerspiegeln. Man sieht Umweltverschmutzung, Staus und mutmaßlich Aufnahmen der „Fridays for Future“-Proteste, bevor der Wagen in der Überhitzung der Welt wegschmilzt.
Ziemlich beeindruckende Wirkung, aber auch eher ein harmloser Spot. Das sah die Autorité de Régulation Professionnelle de la Publicité (ARPP), die französische Werbeaufsicht, aber aus interessanten Gründen anders und verbot die Ausstrahlung des Spot:
Wir können es uns nicht leisten, Tätigkeitsbereiche zu verunglimpfen.
Einige Bilder, die in den Reflektionen des Autos vorhanden sind, erscheinen unserer Meinung nach unverhältnismäßig und bringen den gesamten Sektor des Automobilsektors in Misskredit.
Bilder von Fabriken, Kaminen und Abstürzen erzeugen ein angstauslösendes Klima. Sie müssen daher geändert werden.
Eine reichlich seltsame Sichtweise, wenn doch auch sonst immer die Rede vom mündigen Konsumenten ist. Auch Taco Carlier, der Gründer der E-Bike-Firma formulierte seinen Unverständnis
Es ist erstaunlich, dass Automobilunternehmen ihre Umweltprobleme vertuschen dürfen, während sie diejenigen zensieren, die dieses Problem in Frage stellen.
Der Fernsehwerbespot wurde zwei Wochen zuvor in den Niederlanden und in Deutschland ausgestrahlt. Dort wurde der Spot von der Öffentlichkeit gut aufgenommen. In der Werbung spiegeln Autos das Rattenrennen der Vergangenheit wider und laden die Zuschauer ein, ihre Transportmittel in der Stadt für eine sauberere und umweltfreundlichere Zukunft zu überdenken.
Das Hinterfragen des Status quo wird immer zu einer Konfrontation führen, aber das wollten wir von Anfang an erreichen.